News zu Pflanzen und Forschung aus dem Netz
Auswirkungen extremer Trockenheit werden weltweit unterschätzt
Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung einer Bayreuther Wissenschaftlerin und ihrer Arbeitsgruppe hat die Zusammenhänge zwischen extremer Trockenheit, Biodiversität und Produktionseinbußen auf globaler Ebene untersucht. Mithilfe eines weltweiten Experiments an 100 Standorten auf sechs Kontinenten haben sie erkannt: Artenvielfalt im Wirtschaftsgrünland ist ein wirksamer Schutz vor Ernteausfällen bei Dürren. Die Studie wurde nun in Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Landwirtschaftliche Nutzung von natürlichen Lebensräumen gefährdet junge Primaten
Das regelmäßige Aufsuchen von Palmölplantagen führt zu einer deutlich erhöhten Sterblichkeitsrate unter jungen Südlichen Schweinsaffen (Macaca nemestrina) in freier Natur. Das zeigt eine neue Studie, die in Current Biology veröffentlicht wurde. Die Forscherinnen begründen dies mit einem höheren Risiko durch Raubtiere und den Menschen. Auch der Kontakt mit potentiell schädlichen Chemikalien, die in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, könnte die Entwicklung der jungen Primaten beeinträchtigen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
2023 in der EU-Agrarpolitik: Ein Jahr der Hindernisse und Blockaden
Debatten und politische Entscheidungen rund um Landwirtschaft und Lebensmittel sind üblicherweise emotional und oft stark polarisierend. Im Jahr 2023 gab es in der EU-Agrar- und Lebensmittelpolitik jedoch ein neues Ausmaß an Blockaden und Dramen.
Quelle: EURACTIV
Zoonose-Risiko besser abschätzen: Wie stark begünstigt ein Verlust der Artenvielfalt neue Infektionskrankheiten?
Forschende gehen davon aus, dass ein Verlust der Biodiversität – zum Beispiel durch menschliche Eingriffe in Ökosysteme – die Übertragung von Krankheitserregern zwischen Tier und Mensch, sogenannte Zoonosen, begünstigt. Doch wie groß ist dieser Effekt? Ihn genauer zu beziffern, ist das Ziel eines internationalen Forschungsteams unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Zoonosen frühzeitig erkennen zu können. Das jetzt gestartete Projekt „Zoonosis Emergence across Degraded and Restored Forest Ecosystems” (ZOE) wird von der EU-Kommission für vier Jahre mit rund vier Millionen Euro gefördert.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Gezielte Schädlingskontrolle mit RNA-Spray
Schädlinge auf Pflanzen wirkungsvoll bekämpfen, ohne dabei anderen Organismen zu schaden – daran arbeiten Forschende in dem vom Julius Kühn-Institut (JKI) koordinierten Verbundprojekt ViVe_Beet, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert wird. An dem Projekt beteiligt sind das JKI-Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, das Fraunhofer IME und das Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ). Die Projektpartner verfolgen den Ansatz, speziell zugeschnittene doppelsträngige RNA-Moleküle zu nutzen, welche mittels gängiger Auftragsmethoden in geeigneter Formulierung ausgebracht werden, um Zuckerrüben zukünftig vor Vergilbungsviren zu schützen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Ein Landwirt ernährt heute 139 Personen
Wenn man sich die Produktivitätssteigerungen der Landwirtschaft in einer Grafik anschaut wird erst deutlich, wie leistungsstark die Betriebe und Produktionsmittel geworden sind.
Quelle: top agrar online
Pflanzenzüchtung braucht einen kohärenten Innovationsrahmen
Der Dialog mit der Politik auf nationaler und europäischer Ebene stand im Jahr 2023 nach der langen Coronapause im Mittelpunkt der Aktivitäten des Bundesverbands Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP). Dabei ging es um vielfältige Fachthemen rund um die Pflanzenzüchtung, vor allem jedoch um die Verordnungsvorschläge der Europäischen Kommission zu den neuen Züchtungsmethoden, zum europäischen Saatgutrecht und zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. Der BDP hat sich in die jeweiligen Konsultationsverfahren intensiv eingebracht. Ein Meilenstein war auch die im Rahmen der Grünen Woche veröffentlichte Position zum Schutz geistigen Eigentums in der Pflanzenzüchtung, nach der der Patentschutz den Zugang zu genetischem Material nicht blockieren darf. „Für die Pflanzenzüchtung brauchen wir einen kohärenten Rechtsrahmen, der sich nicht nur auf einzelne Teilbereiche reduziert, sondern das Innovationssystem Pflanze in seiner Gänze in den Fokus nimmt“, fordert BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer.
Quelle: BDP
Landwirtschaft im Moor fördert die Artenvielfalt
Welchen Effekt hat die Paludikultur auf die Biodiversität? Eine neue Studie dazu zeigt: Seltene Arten fühlen sich im landwirtschaftlich bewirtschafteten Moor besonders wohl.
Quelle: top agrar online
Atmosphärische Trockenheit in Europa beispiellos für die letzten 400 Jahre
Ein internationales Team von Forschenden hat Baumringe aus ganz Europa analysiert: Sauerstoffisotopen zeigen eine Rekordtrockenheit in den letzten Jahren und Jahrzehnten, wie es sie seit vierhundert Jahren nicht gegeben hat.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Biblische und weihnachtliche Pflanzen - Botanischer Garten der HHU im Winter
Die weihnachtlichen Festtage stehen vor der Tür, mancher wird da zur Bibel greifen. Erstaunlich oft sind in den Geschichten Pflanzen erwähnt – nicht wenige davon wachsen im Botanischen Garten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). Auf einem winterlichen Rundgang können Besucherinnen und Besucher viele davon finden. Geöffnet ist der Garten in den Wintermonaten montags bis freitags von 8:00 bis 16:00 Uhr, an den Feiertagen ist er geschlossen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Wie haben sich die Pflanzen an Land durchgesetzt?
Universität Göttingen koordiniert zweite Phase des DFG-Schwerpunktprogramms „MAdLand“ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die zweite Förderperiode für das Schwerpunktprogramm „MAdLand – Molekulare Adaptation an das Land: Evolutionäre Anpassung der Pflanzen an Veränderung“ bestätigt. Diese wird von der Universität Göttingen koordiniert und in den folgenden drei Jahren mit über sieben Millionen Euro gefördert. Gegenstand der Forschung ist der Landgang der Pflanzen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Farbige Baumwolle: Eine nachhaltige Alternative in der Textilindustrie
In der Textilbranche nimmt die Nachfrage nach nachhaltigen Materialien stetig zu. Ein besonders interessantes Thema in diesem Bereich ist die Verwendung von farbiger Baumwolle. Diese Baumwollart wächst in natürlichen Farbtönen wie Grün, Braun und Beige und bietet eine ökologische Alternative zu herkömmlicher weißer Baumwolle, die häufig nachträglich gefärbt wird. Farbige Baumwolle ist kein Produkt der Moderne; sie hat eine lange Geschichte und wurde schon vor der industriellen Revolution genutzt. Ihre Renaissance erlebt sie nun, um einige Umweltprobleme, die bei der Textilfärbung auftreten, zu lösen.
Quelle: UmweltDialog
Ein bakterieller Werkzeugkasten für die Besiedlung von Pflanzen
Durch einen innovativen experimentellen Ansatz haben Forschende am Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung zentrale Gene identifiziert, die von kommensalen Bakterien benötigt werden, um Pflanzen zu besiedeln. Die Ergebnisse tragen wesentlich zum Verständnis bei, wie Bakterien erfolgreiche Wirt-Kommensal-Beziehungen aufbauen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Paludikultur fördert Biodiversität, neue Lebenschancen für gefährdete Arten
Bisher gibt es kaum Daten darüber, wie die Artenvielfalt auf Paludikultur reagiert. Eine neue Studie, die im Oktober 2023 vom Journal 'Scientific Reports' veröffentlicht wurde, wirft Licht auf diese Thematik. Die Multi-Taxon-Studie unter der Leitung von Wissenschaftler*innen der Botanik und Landschaftsökologie sowie der Zoologie der Universität Greifswald – Partner im Greifswald Moor Centrum – zeigt, dass Paludikultur den Erhalt der Artenvielfalt in wiedervernässten Niedermooren unterstützen kann.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Landwirtschaft 4.0: Deutsche wollen mehr Nachhaltigkeit im Einkaufskorb
Verbraucher:innen würden für Milchprodukte mehr zahlen, die pestizidfrei, aber mit Mineraldünger produziert wurden – so eine Studie der Uni Hohenheim
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Blumen waren vor 100 Millionen Jahren vielfältiger als heute
Ein internationales Team um Botaniker:innen der Universität Wien hat die morphologische Vielfalt fossiler Blüten analysiert und mit der Vielfalt lebender Arten verglichen. Das Ergebnis: Blühende Pflanzen hatten bereits kurz nach ihrer Entstehung in der Kreidezeit eine große Anzahl verschiedener Blütentypen hervorgebracht und diese früheste Blütenvielfalt war größer als die heutige.
Quelle: UmweltDialog