News zu Pflanzen und Forschung aus dem Netz
Nachhaltige Palmölalternative aus dem Labor: Start-up der TU Hamburg erhält EXIST-Forschungstransfer Stipendium
Palmöl ist ein echter Klimakiller. Etwa 19 Millionen Hektar Regenwald wurden dafür bereits rund um den Äquator gerodet. Dabei wird nicht nur eine große Menge CO2 freigesetzt, sondern auch wichtiger Lebensraum bedrohter Tierarten zerstört. Da das Pflanzenöl aber nicht nur in Brennstoff, sondern laut World Wide Fund For Nature (WWF) auch in jedem zweiten Produkt aus dem Supermarkt steckt, importiert Europa trotzdem jedes Jahr bis zu sieben Millionen Tonnen Palmöl. Eine nachhaltige Alternative, die zusätzlich CO2-neutral ist, entwickelt das Startup COLIPI: die Herstellung von Ölen mithilfe von Hefen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
TH Köln entwickelt nachhaltigen Algen-Anbau für zu Hause
Algen sind eine beliebte Komponente in asiatischen Gerichten. Fans von Algen und alle, die diese mehr in ihre Ernährung integrieren möchten, können sie in Zukunft zu Hause anbauen. Ein Forschungsteam der TH Köln arbeitet an einem Bioreaktor, in dem sich essbare Algen unter Meeresbedingungen umweltfreundlich und ressourcensparend kultivieren lassen. Prof. Dr. Nina Kloster vom Institut für Technische Gebäudeausrüstung leitet das Projekt „NoriFarm – Ein Tanksystem für den urbanen Makroalgenanbau“, welches das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 100.000 Euro fördert.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Agrarkongress soll neue Nähe von Umwelt und Landwirtschaft zeigen
Umweltministerin Lemke und Landwirtschaftsminister Özdemir wollen den BMU-Agrarkongress als agrarpolitischen Jahresauftakt inszenieren. Noch ist das BMEL dort aber in der Rolle des Gastes.
Quelle: top agrar online
Mais als Streusalz-Alternative?
Der nächste Winter kommt schneller als gedacht. Das Deutsche Maiskomitee schlägt eine umweltfreundliche Alternative zum Streusalz vor.
Quelle: top agrar online
‚Feeling the heat‘: Steroidhormone tragen zur Hitzestressresistenz von Pflanzen bei
Pflanzen können, genau wie andere Organismen auch, durch Hitze stark geschädigt werden. Um ihre Überlebenschancen zu erhöhen, nutzen sie die Hitzeschockreaktion, einen molekularen Signalübertragungsweg, der auch von menschlichen und tierischen Zellen zum Schutz aktiviert wird. Forschende der Technischen Universität München (TUM) haben nun herausgefunden, dass pflanzliche Steroidhormone diese Schutzwirkung bei Pflanzen verstärken können.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Bestätigt: Wird Klärschlamm auf Äcker gegeben, kann Mikroplastik tief in den Boden und auf angrenzende Felder geraten
Dass Klärschlamm aus städtischen Anlagen einen hohen Anteil an Mikroplastik enthält, konnte schon in früheren Studien gezeigt werden. Der Verdacht lag nahe, dass die Nutzung solcher Schlämme zur Düngung von Feldern auch den unkontrollierten Eintrag von Mikroplastik in die weitere Umwelt fördern könnte. Nun bestätigen Studien im Rahmen des BMBF-Projektes MicroCatch_Balt diese Annahme.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Kaisermantel ist Schmetterling des Jahres 2022
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes küren den Kaisermantel zum Schmetterling des Jahres 2022. Der größte mitteleuropäische Perlmuttfalter ist zwar noch ungefährdet, doch seine Lebensräume werden immer kleiner.
Quelle: UmweltDialog
Biologische Vielfalt: Zeit, endlich zu handeln
Um die globalen Ziele zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu erreichen, muss die Umsetzung auf nationaler Ebene deutlich verbessert werden. Verbindliche Maßnahmen und verantwortliche Akteure müssen klar definiert und die Umsetzung durch systematisches Monitoring überwacht werden. Diese Empfehlungen stehen im Zentrum eines dreistufigen Rahmenplans, den ein internationales Team von Wissenschaftler:innen unter Leitung des iDiv in der Fachzeitschrift Conservation Letters veröffentlicht hat.
Quelle: UmweltDialog
Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae ist Mikrobe des Jahres 2022
Wenn zu Jahresbeginn die Sektkorken knallen, ist die Mikrobe des Jahres 2022 beteiligt: Die Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae produziert neben Wein – der Grundlage von Sekt – und Bier auch Kuchen und Brot. Hefen sind winzige Einzeller und zählen zu den Mikroben, auch wenn sie – anders als Bakterien – einen Zellkern besitzen (Eukaryoten). Diese Verwandtschaft mit Menschen macht sie zu einem idealen Forschungsobjekt. Als kleine „Zellfabriken“ stellen sie Medikamente und Rohstoffe in industriellem Maßstab her. Diesen für unseren Genuss und nachhaltige Produktion bedeutenden Mikroorganismus wählte die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) zur Mikrobe des Jahres 2022.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Weniger Emissionen durch innovatives Düngeverfahren
Bis zu 55 Prozent weniger Ammoniak-Emissionen durch innovative Methoden: Wirtschaftsdünger, wie Gülle oder Gärreste aus Biogasanlagen ließen sich erheblich umweltschonender auf die Äcker und Wiesen ausbringen. Das zeigen erste Ergebnisse eines Verbundprojekts mit Beteiligung der Universität Hohenheim in Stuttgart.
Quelle: UmweltDialog
Mut zur Lücke – auch im Genom
Die Nutzung genetischer Information ist für die moderne Pflanzenzucht unerlässlich geworden. Auch wenn die Sequenzierung der DNA seit der ersten Entschlüsselung des menschlichen Genoms im Jahr 2003 deutlich günstiger geworden ist, macht die Erhebung genetischer Informationen auch heute noch einen großen Teil der Kosten in der Tier- und Pflanzenzucht aus. Ein Trick, diese Kosten zu senken, besteht darin, nur einen sehr kleinen und zufällig ausgewählten Teil des Genoms zu sequenzieren und die verbliebenen Lücken mit mathematisch-statistischen Mitteln zu vervollständigen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Klima und Boden entscheiden über die Ausprägung von Pflanzenmerkmalen
Einem internationalen Forschungsteam gelang es, global wirkende Faktoren zu erkennen, die die Vielfalt der Formen und Funktionen von Pflanzen hervorrufen. Unter der Leitung der Universität Zürich, des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena sowie der Universität Leipzig, trugen die Forschenden weltweit Pflanzendaten zusammen und analysierten sie. Sie zeigten erstmalig für Merkmale wie Größe, Aufbau und Lebensspanne der Pflanzen, wie stark diese durch Klima- und Bodeneigenschaften bestimmt werden. Daraus abgeleitete Erkenntnisse könnten entscheidend sein, um Erdsystemmodelle hinsichtlich der Rolle von Pflanzenvielfalt zu verbessern.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
„Green Open Access“ für BfN-Fachzeitschrift „Natur und Landschaft
Seit November 2021 erscheint die vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) herausgegebene Fachzeitschrift "Natur und Landschaft" im Green Open Access-Verfahren. Damit werden Sichtbarkeit und Reichweite der publizierten Beiträge erhöht.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Bessere Ernten in Kenia durch Düngung mit Vulkanasche
Nährstoffmangel und saure Böden sind in weiten Teilen Ostafrikas große Herausforderungen für die Landwirtschaft. Der wichtige Pflanzennährstoff Phosphor ist zwar im Boden vorhanden, jedoch nicht im ausreichenden Maß für die Pflanzen verfügbar. Zusätzlich werden aufgrund des niedrigen pH-Wertes erhöhte Mengen von Aluminium-Ionen frei, die wichtige Pflanzennähstoffe verdrängen und so den Pflanzen zusetzen. Ein Forschungsprojekt unter der Leitung des ZALF-Biogeochemikers Dr. Jörg Schaller untersucht nun gemeinsam mit Partnern vor Ort, wie Düngung mit lokaler Vulkanasche die Bodeneigenschaften auf den Ackerflächen und damit die Ernten verbessern kann.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Pflanzen als Kältespezialisten aus der Eiszeit
Pflanzen aus der Gruppe der Löffelkräuter haben sich während der Eiszeitalter der vergangenen zwei Millionen Jahre wiederholt schnell an ein sich veränderndes Klima angepasst. Evolutionsbiologen und Botaniker unter Leitung von Prof. Dr. Marcus Koch von der Universität Heidelberg haben anhand von genetischen Analysen untersucht, welche Faktoren die Anpassung an extreme klimatische Bedingungen begünstigten. Die evolutionäre Geschichte dieser sogenannten Kreuzblütler liefert Hinweise darauf, wie Pflanzen künftig mit den Auswirkungen des Klimawandels zurechtkommen könnten.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Woher kommt das besondere Aroma von Thymian und Oregano?
Thymian und Oregano sind nicht nur beliebte Gewürzkräuter, sondern werden auch als Arzneipflanzen genutzt. Ihre ätherischen Öle enthalten die Substanzen Thymol und Carvacrol, die für das typische Aroma sorgen und medizinische Bedeutung haben. Ein Team der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Purdue University in den USA hat nun erstmals lückenlos aufgeklärt, wie diese beiden Substanzen in den Pflanzen gebildet werden. Die Ergebnisse könnten dabei helfen, die Züchtung und pharmazeutische Nutzung beider Pflanzen zu verbessern. Die Studie erscheint in den renommierten "Proceedings of the National Academy of Sciences".
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)