Suszeptibilitätsgen

Ein Anfälligkeitsgen (auch Empfänglichkeitsgen oder Suszeptibilitätsgen genannt) ist ein Gen in einer Pflanze, das die Pflanze anfälliger oder empfänglicher für eine Infektion durch einen Krankheitserreger macht. Diese Gene spielen eine Rolle bei Prozessen, die der Erreger nutzt, um die Pflanze zu infizieren und seine Lebenszyklen innerhalb der Pflanze abzuschließen.

Funktionsweise von Anfälligkeitsgenen:

1. Ernährung und Ausbreitung des Erregers: Einige Anfälligkeitsgene fördern die Bereitstellung von Nährstoffen oder schaffen Bedingungen, die für den Krankheitserreger günstig sind, sodass er sich besser in der Pflanze etablieren kann.
2. Unterdrückung der Abwehrmechanismen: Andere Anfälligkeitsgene können indirekt wirken, indem sie natürliche Abwehrmechanismen der Pflanze abschwächen oder regulieren. Dies kann dazu führen, dass der Erreger weniger Widerstand erfährt und die Pflanze erfolgreicher infizieren kann.
3. Kompatibilität mit dem Erreger: In einigen Fällen interagieren die Produkte von Anfälligkeitsgenen direkt mit den Effektoren von Krankheitserregern, was zu einer Art "Kompatibilität" zwischen Pflanze und Erreger führt, die die Infektion erleichtert.

Bedeutung in der Pflanzenzüchtung und im Pflanzenschutz:

Die Identifizierung und Modifizierung von Anfälligkeitsgenen ist ein wichtiger Bereich in der Pflanzenzüchtung und im Pflanzenschutz. Wenn ein Anfälligkeitsgen gezielt ausgeschaltet oder modifiziert wird, kann die Pflanze resistenter gegen bestimmte Krankheiten werden. Diese Art der Resistenzzüchtung kann nachhaltiger sein als traditionelle Methoden, die auf chemischen Pflanzenschutzmitteln basieren, da sie auf genetischer Ebene wirkt und langfristigen Schutz bieten kann.
Ein bekanntes Beispiel ist die Züchtung von Pflanzen, die resistent gegen die Kraut- und Knollenfäule sind, indem gezielt Anfälligkeitsgene modifiziert werden. Dies kann das Auftreten der Krankheit erheblich reduzieren und somit den Ernteertrag sichern.