Repräsentative Konzentrationspfade (Representative Concentration Pathways oder RCPs) sind Szenarien, die in Klimavorhersagen und Klimamodellen verwendet werden, um die möglichen zukünftigen Entwicklungen der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre zu simulieren. Sie wurden im Rahmen des Fünften Sachstandsberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) entwickelt und bilden die Grundlage für viele wissenschaftliche Studien zu Klimaveränderungen und deren Auswirkungen.

Jedes RCP beschreibt eine spezifische Entwicklung der Treibhausgaskonzentrationen bis zum Jahr 2100 und darüber hinaus. Die Pfade unterscheiden sich darin, wie viel Treibhausgase in die Atmosphäre emittiert werden und wie sich diese Emissionen über die Zeit verändern. Die wichtigsten RCPs sind:

  1. RCP2.6: Dieses Szenario geht davon aus, dass die Treibhausgasemissionen in den nächsten Jahrzehnten stark reduziert werden, was zu einem Anstieg der globalen Mitteltemperatur von weniger als 2 °C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau führt. Dieses Szenario setzt auf sehr ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen.
  2. RCP4.5: Hier wird angenommen, dass moderate Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden, was zu einem mittleren Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen und einem Anstieg der globalen Mitteltemperatur von etwa 2,1 bis 3,5 °C bis zum Jahr 2100 führt.
  3. RCP6.0: Dieses Szenario beschreibt einen mäßigeren Anstieg der Emissionen, der schließlich stabilisiert wird. Es führt zu einem mittleren Anstieg der globalen Temperatur von etwa 2,6 bis 4,8 °C bis zum Jahr 2100.
  4. RCP8.5: Dieses Szenario stellt den "business as usual"-Fall dar, in dem die Treibhausgasemissionen weiter ansteigen, ohne dass bedeutende Maßnahmen zur Emissionsminderung ergriffen werden. Dies würde zu einem erheblichen Anstieg der globalen Mitteltemperatur von 4,1 bis 5,8 °C bis zum Jahr 2100 führen.

Die RCPs sind nicht als Vorhersagen zu verstehen, sondern als mögliche Zukunftsszenarien, die die Bandbreite der Unsicherheiten und Variabilitäten in den Klimamodellen widerspiegeln. Sie ermöglichen es Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern, die potenziellen Folgen unterschiedlicher Emissionspfade zu bewerten und Strategien zur Minderung des Klimawandels zu entwickeln.

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